Wolfgang Rihm verstarb im Alter von 71 Jahren. Sein Verlust hinterlässt eine tiefe Lücke in der Welt der Musik und der Kultur.

 

Wolfgang Rihm war einer der herausragendsten Komponisten unserer Zeit. Seine Werke, geprägt von einer tiefen emotionalen Intensität und einer außergewöhnlichen kreativen Vielfalt, haben die zeitgenössische Musiklandschaft nachhaltig geprägt. Rihms Schaffen umfasste eine beeindruckende Bandbreite an Kompositionen, von Opern und Orchesterwerken bis hin zu Kammermusik und Solostücken. Seine Musik zeichnete sich durch eine ständige Suche nach neuen Ausdrucksformen aus, die gleichzeitig die Tradition respektierte und mutig neue Wege beschritt.

 

Die Stiftung Bibel und Kultur ehrte Wolfgang Rihm 2018 für sein außergewöhnliches musikalisches Schaffen und seinen Beitrag zur kulturellen Vielfalt. Das Bild oben zeigt ihn bei der Preisübergabe. Rihms Werke reflektierten häufig eine tiefe Auseinandersetzung mit existenziellen und spirituellen Fragen, die auch im Kontext unserer Stiftung eine besondere Bedeutung haben. Rihms Fähigkeit, Musik als Medium der Reflexion und des Dialogs über die grundlegenden Themen des menschlichen Lebens zu nutzen, war beeindruckend und inspirierend.

 

In seiner Laudatio zur Verleihung des Stiftungspreises der Stiftung „Bibel und Kultur“ betonte Ulrich Konrad die existentielle Bedeutung der Gottesfrage für Rihm und seine Musik. Werke wie die *Cantata hermetica Quid est Deus*, *Communio (Lux aeterna)* und *De profundis* zeigen Rihms intensives musikalisches Hineinhören in das Unsagbare, das Unaussprechliche und das Unbeantwortbare. Rihm verstand es, Wörter als Räume zu begreifen, durch die seine Musik fluten konnte, und schuf so eine einzigartige Verbindung zwischen wortsprachlicher und tonsprachlicher Ebene.

 

Rihms Musik ist Energieweitergabe; sie öffnet dem Hörer eine diskrete Ahnung von Transzendenz und lädt zu einer tiefen inneren Reise ein. Seine Werke sind geprägt von einer Zartheit und Tiefe, die den Hörer berühren und zum Nachdenken anregen. In seinen Kompositionen verband Rihm die Geister der Sprache von der Antike bis zur Gegenwart mit der Wort- und Gedankenwelt der Bibel, was seine Musik zeitlos und universell machte.

 

Wir erinnern uns an Wolfgang Rihm als einen visionären Künstler, der die Grenzen der Musik stets erweiterte und uns mit seinen Kompositionen tief berührte. Sein Vermächtnis wird weiterhin in den Konzertsälen und Herzen der Menschen weltweit lebendig bleiben.

 

Unser tiefes Mitgefühl gilt seiner Familie, seinen Freunden und allen, die durch seine Musik inspiriert wurden. Möge Wolfgang Rihm in Frieden ruhen und seine Musik weiterhin die Kraft haben, Menschen zu verbinden und zu bewegen.

 

Im Gedenken an Peter Kulka

Der Architekt Peter Kulka wurde 2005 von der Stiftung Bibel und Kultur für seine innovative und zukunftsweisende Gestaltung von Andachtsräumen ausgezeichnet. Ihm gelang es, mit Beton, Glas und Stahl sakrale Räume zu gestalten, die dem Geist freie Entfaltung ermöglichen. Losgelöst von Traditionen ging er den Weg des Minimalismus. So öffnet Kulkas Architektur unmittelbar das Verständnis für das heilige Geschehen und Gottes Wort. Jetzt ist Peter Kulka im Alter von 86 Jahren in seinem Haus in Dresden-Friedrichstadt verstorben. Wir trauern um einen ganz besonderen Menschen, der es verstand bewegend schöne Räume zu erschaffen. 

Eine ganz besondere Seh- und Singempfehlung

Vor eingen Jahren ist die Stiftung Bibel und Kultur aus Stuttgart nach Bonn gezogen. Und im Rheinland finden wir ganz besondere Verquickungen zwischen Bibel und Kultur, die mitunter auch anrührend sind. So zum Beispiel der Mitsinggottestienst in der Gemeinde St. Agnes in Köln. Der link unten führt zum Videomitschnitt. Und im Dokument darunter finden sich die Liedtexte. Nicht nur für Rheinländer eine ganz besondere Empfehlung. Schauen Sie rein, singen Sie mit.

 

Liedtexte Mitsinggottesdienst
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»Die Theologie ist zunehmend bilderfeindlich, die Kunstszene ist glaubensfeindlich. Insofern stehe ich in einer Spannung, die ich einfach durchstehen muß…« (Herbert Falken)

1990 zeichnete die Stiftung Bibel und Kultur Herbert Falken aus. Er war Theologe und Künstler zugleich, pendelte regelmäßig 20 Kilometer in der Voreifel zwischen Pfarrhaus und Atelier - und bezwang dabei Abgründe, die tiefer kaum sein konnten.

 

Das große Thema Herbert Falkens war der Mensch – der Mensch in seiner Verletzlichkeit und Verlassenheit, in seiner Hinfälligkeit und in seiner Sterblichkeit, in seiner Krankheit und in seiner Erlösungsbedürftigkeit. Der Mensch in seinem Dasein, das ein Dasein zum Tode ist. Es ist der Mensch, über das Grab hinaus. Für sein Leiden ersann er immer neue Metaphern, Metaphern, die nicht dazu bestimmt waren, Trost zu spenden, aber Metaphern, die an das Mysterium unserer Existenz rührten, die eine Wahrheit beschwören sollten. Als Christ suchte Falken Gott im Leiden, in der Passion, im Elend der Welt, bei den Kranken. Als Künstler suchte er Gott in der Anschaulichkeit.

 

In seiner Laudation zur Preisverleihung der Stiftung Bibel und Kultur im Jahre 1990 schrieb Prof. Dr. Wieland Schmied: „Die Kirche braucht Männer wie Herbert Falken, Männer, die ihrem Gewissen folgend aus der Tiefe ihrer Menschlichkeit heraus handeln und, wenn notwendig, Widerspruch anmelden und sich in Bürgerinitiativen engagieren, wo andere vorsichtig taktieren oder sich verweigern.“ So gab Falken seinem Freund und Nachbarn Heinrich Böll, der sich von der Kirche, nicht aber vom Glauben abgewandt hatte, als Priester ein christliches Begräbnis; so wie es Bölls Wunsch war.  

 

Und auch die Kunst braucht Menschen wie Falken, die ganz und gar ihren eigenen Weg gehen, die unabhängig von Fragen der Aktualität das zur Sprache bringen, was uns alle betrifft, die vom Leiden des Menschen in und an dieser Welt sprechen und von seiner Sehnsucht nach Erlösung.

 

Herbert Falken starb am 31. Oktober dieses Jahres in Düren. Wir trauern um einen ganz besonderen Preisträger der Stiftung Bibel und Kultur.   

Joachim Knuth übernimmt den Vorsitz des Kuratoiums der Stiftung Bibel und Kultur: Amtsübergabe in Hamburg 

Nach zwölf Jahren gibt die ehemalige Bundesministerin für Bildung und Forschung, Annette Schavan (im Bild links). den Vorsitz im Kuratorium der „Stiftung Bibel und Kultur“ ab. Ihr Nachfolger ist Joachim Knuth, Intendant des Norddeutschen Rundfunks (im Bild rechts).

 

Der neue Vorsitzende betonte bei der Übernahme des Ehrenamtes: Die Bibel hilft, Gesellschaft zu verstehen und gesellschaftliches Miteinander wertzuschätzen. Hier kann die Stiftung Impulse setzen, indem sie an kulturelle Traditionszusammenhänge erinnert und sie lebendig vermittelt.“

 

Die ökumenische und christlich-jüdische „Stiftung Bibel und Kultur“ wurde 1987 mit Unterstützung der Deutschen Bibelgesellschaft, der Deutschen Bischofskonferenz, evangelischer Landeskirchen und des Diakonischen Werkes gegründet. Mit Schülerwettbewerben zu biblischen Inhalten und Preisverleihungen an Persönlichkeiten aus dem kulturellen Leben will sie das Gespräch über die Bedeutung der Bibel für die Gesellschaft fördern. Zu den Preisträgern zählen u.a. Schalom Ben-Chorin, Krzystof Kieslowski oder John Neumeier.

 

Seit 2011 hatte Dr. h.c. Annette Schavan den Vorsitz der Stiftung. In ihre Zeit fielen Schülerwettbewerbe u.a. in Nordrhein-Westfalen, Hessen und Mecklenburg-Vorpommern sowie Preisverleihungen an bedeutende Künstler und Persönlichkeiten wie Neo Rauch, Wolfgang Riehm, Christian Stückl oder Elazar Benyoetz. Bei ihrer Tätigkeit für die Stiftung sei es ihr, so Annette Schavan, „um das Wissen von unserer christlich-jüdischen Tradition“ gegangen:  „Die Bibel gibt uns die Möglichkeit, unsere Kultur und die gesellschaftlichen Zusammenhänge besser zu verstehen und sich einzumischen.“

 

Das Kuratorium würdigte Ihre Zeit als Vorsitzende als prägend für die Stiftung und dankte Schavan für ihr großes und nachhaltiges Engagement. 

Christian Stückl ist Preisträger der Stiftung Bibel und Kultur

"Wir versuchen nur Jesus immer wieder neu zu erzählen."  So fasste Christian Stückl sein Schaffen in der ihm eigenen symphatisch bescheidenen Art zusammen. Die Stiftung Bibel und Kultur hält das Ergebnis dieser Versuche für preiswürdig. Mit seiner fulminanten Inszenierung aus dem Jahr 2000, die seitdem kontinuierlich weiterentwickelt worden ist, hat Stückl die traditionsreiche Oberammergauer Passion ins 21. Jahrhundert geführt. Dabei ist es ihm gelungen, viele alte Probleme und Erblasten zu überwinden, allen voran die antijüdischen Missklänge. Er führt eine Auseinandersetzung mit der Bibel auf Augenhöhe mit der Gegenwart und er hat die Jugend seiner Heimatgemeinde wieder für das Passionsspiel begeistert.

 

Der Preis der Stiftung Bibel und Kultur ist mit 10.000,-€ dotiert. Er wurde Christian Stückl am Samstag den 28. Mai 2022 von Bundesministerin a.D. Dr. h.c. mult. Annette Schavan verliehen. Eine sehr persönliche Laudatio hielt der emeritierte Münsteraner Bibelwissenschaftler Prof. Dr. Reinhold Zwick. 

 

Das oben stehende Fozo zeigt von links nach rechts Prof. Dr. Dr. h.c. Christoph Levin, Vorstand der Stiftung Bibel und Kultur, Frau Dr. h.c. mult. Annette Schavan, Vorsitzende des Kuratoriums der Stiftung Bibel und Kultur, Christian Stückl, den Preisträger der Stiftung, Prof. Dr. Reinhold Zwick, Mitglied des Beirats der Stiftung Bibel und Kultur sowie Laudator der Preisverleihung und Dr. Raimund Schmolze-Krahn, Vorstand der Stiftung Bibel und Kultur. Urheberrecht des Bildes: Passionsspiele Oberammergau 2022, Sebastian Schulte.  

 

 

Laudation Prof Zwick
Prof Zwick Laudatio Chr. Stückl.pdf
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Pressemitteilung Preisverleihung Stückl
2022-05-28 Pressemitteilung Stueckl.pdf
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Glückwünsche an Wolfgang Rihm

Der Komponist Wolfgang Rihm, Preisträger der Stiftung „Bibel und Kultur“ im Bereich „Bibel und Komposition“, wird am 13. März 2022 siebzig Jahre alt. Aus diesem Anlass bringen wir einige Sätze aus der Laudatio auf Wolfgang Rihm in Erinnerung, die Prof. Ulrich Konrad (Würzburg) anlässlich der Preisverleihung am 15. November 2018 gehalten hat.  

 

„Wer sich in das Verzeichnis der Werke von Wolfgang Rihm vertieft, kann unmöglich übersehen, welche existentielle Bedeutung die Gottesfrage für diesen ästhetisch, intellektuell, emotional und spirituell in der Geschichte wie in der Gegenwart gleichermaßen beheimateten Künstler offensichtlich hat. Die hierfür bedeutungsvollen Kompositionen im Œuvre Wolfgang Rihms bezeugen ein zunehmend intensiviertes musikalisches Hineinhören in das Unsagbare, das Unaussprechliche, das Unbeantwortbare.

 

Die genau ausgemessenen und beim Hören doch spontan unvermessen scheinenden Klangspuren zeugen für eine unnachahmlich treffsichere Kongruenz von wortsprachlicher und tonsprachlicher Ebene. Geistliche Musik in dem weit verstandenen Sinne einer Auseinandersetzung mit dem „Quid est Deus?“ und dem damit aufs engste verbundenen „et quid est homo?“ eröffnet in ihren geglückten Emanationen dem Hörer eine diskrete Ahnung von Transzendenz, ohne je vordergründig von einem Sosein des Unvorstellbaren zu tönen. Wenn Wolfgang Rihm geistliche Musik schreibt, dann tasten seine Tonfühler die Gehalte von Wörtern und von in diesen geborgenen Gedanken mit einer Zartheit ab, wie sie Schmetterlingsflügeln ziemt. Abbildlichkeit meidet er, jedenfalls solche, die aus erwartbaren Kurzschlüssen zwischen Text und Musik hervorgeht. Vielmehr begreift Wolfgang Rihm Wörter als Räume, in denen oder durch die hindurch seine Musik fluten kann.

 

Der Komponist glaubt unverbrüchlich daran, dass der Kosmos des Tonlebens unermesslich ist – offen für unendliche Expeditionen in Grenzgebiete, nicht solche der fernsten Weiten, sondern der nächsten Nähe. Bei der Tonvermessung seiner klingenden Welt verbündet er sich seit je mit den Geistern der Sprache von der Antike bis zur Gegenwart, aber auch mit der Wort- und Gedankenwelt der Bibel.“

 

Mit Bewunderung und dem Dank für sein Werk gratuliert die Stiftung „Bibel und Kultur“ ihrem Preisträger zu seinem siebzigsten Geburtstag.

Die BasisBibel für neue Lesegewohnheiten

Im Zeitalter digitaler Medien hat sich das Leseverhalten grundlegend verändert. Messenger-Dienste, Online-Berichterstattung, Social Media: Die Textmenge, mit der Menschen jeden Tag konfrontiert werden, nimmt stetig zu. Zeit und Bereitschaft für eine intensive Lesebeschäftigung nehmen dagegen ab. Der lesefreundliche Text der BasisBibel ist von Anfang an für das Lesen am Bildschirm konzipiert. In keiner anderen Bibelübersetzung wurde das bislang in dieser Art berücksichtigt. Am 21.01.2021 erschien die BasisBibel als Vollbibel mit Altem und Neuem Testament. Zu beziehen ist sie im wohlsortierten Buchhandel oder bei der Deutschen Bibelgesellschaft.

 

Die besondere Bibel, die Wiedmann Bibel

Die Stiftung Bibel und Kultur freut sich, ihren Freunden und Förderen die Wiedmann Bibel empfehlen zu können. Willy Wiedmann war ein künstlerisches Multitalent, das eine sehr besondere Bibel erschaffen hat. 

 

Unter verschiedenen Pseudonymen stellte er in nationalen und internationalen Galerien aus. Wiedmanns Passion galt der Kirchenmalerei. Sein Wunsch war es, etwas Einzigartiges zu schaffen und es mit den Christen weltweit zu teilen. Das Ergebnis dieses Wunsches ist die Wiedmann Bibel.

 

Die Wiedmann Bibel Eing ganz und gar einzigartiges Buch. In 3.333 Bildern illustriert sie die Bibel. Wiedmann malte sie im Stil der „Polykonie“. Die Polykonie ist eine Mehrtafel- und Mehrfarbenmalerei, das Spiel der Farben und Formen mit der Unendlichkeit. 

"Unter Pfarrerstöchtern" - zwei Frauen bringen uns die Bibel näher.

Die stellvertretende Chefredakteurin der ZEIT und eine Theologieprofessorin sprechen über die Bibel.  Sie sind Schwestern und sprechen über Geschichten, mit denen sie als Pfarrerstöchter aufgewachsen sind. Man mag Sabine Rückert und Johanna Haberer dabei gerne zuhören.  Sie wollen nicht bekehren, sondern zum Nachdenken anregen. Wir danken Ihnen, dass Sie die Bibel als Literatur und kulturelles Erbe zugänglich machen. Dabei bleiben sie nahbar und persönlich. Eine Hörempfehlung für alle; auch oder gerade für jene, denen die Bibel nicht (mehr) vertraut ist.  

"Der bringt sogar den Engeln noch etwas bei" - wir trauern um Peter Schreier

Die Stiftung Bibel und Kultur verlieh ihren Preis für das Jahr 1998 dem Kammersänger Peter Schreier, "der die Evangelientexte vertieft, geschärft, geschliffen den Menschen in unserem Lande erschließt und in ihre Herzen singt. Bis orat, qui cantat (Luther)."  

 

In seiner Laudatio zu Preisverleihung sagte Professor Günter Jena zu Peter Schreier: "Wenn Du dereinst vor dem Gott stehen wirst, so werden viele aufstehen und zu ihm sagen: Durch den da haben wir DICH kennengelernt! Und, sei der Gott nun lieb oder gerecht oder zornig – ich denke, er ist ganz anders, als Menschen sich ihn vorstellen können –, so wird er jedenfalls das Geschrei und Gejubele Deiner Anhänger nicht überhören können, und zudem wird er, wenn er, was wir doch unterstellen, weise ist, sich sagen: Auf die Dienste von dem kann ich in meiner himmlischen Kapelle nicht verzichten! Der bringt sogar den Engeln noch etwas bei!" Heute ist dieser Tag gekommen.

 

Wir trauern und sind in diesen Stunden mit unseren Gedanken bei seiner Familie und seinen Freunden.

 

Rückblick auf Arnold Stadler im Dom Museum Mainz

Am 4. Juli 2019 hatte die Stiftung Bibel und Kultur hat gemeinsam mit dem Bischöflichen Dom- und Diözesanmuseum Mainz zu einem literarisch-kulturellen Sommerabend eingeladen.

 

Zunächst führte der Kurator Dr. Johannes Rauchenberger (Graz) durch die von der Stiftung Bibel und Kultur unterstützte Ausstellung „vertraut und fremd. VULGATA 77 – zeitgenössische Zugriffe auf die Bibel“. In der Ausstellung umkreisen 30 Künstlerinnen und Künstler aus Europa mit ihren Arbeiten die biblische Überlieferung und treten in einen fruchtbaren Dialog mit Werken der Sammlung des Dommuseums Mainz. Religiöser Fundamentalismus ist dabei ebenso ein Thema wie die biblische Poesie, ihre Matrix, ihre Texte über Anfang und Ende, Leben und Liebe, Schuld, Schmerz und Gewalt, Schönheit und Lobpreis. 

 

Den Höhepunkt dieses Abends setzte der Schriftsteller Arnold Stadler mit einer Lesung aus seinen Werken. Er zählt zu den bedeutendsten Repräsentanten deutschsprachiger Literatur und hat sich wiederholt mit Themen aus dem Bereich der Bibel und ihrem Verhältnis zur Moderne auseinandergesetzt. 2003 erhielt er den Stiftungspreis der Stiftung Bibel und Kultur. Die Stiftung würdigte ihn als Literaten, der sich intensiv mit der religiösen Sehnsucht der Menschen auseinandergesetzt hat. Mit einer viel beachteten Übersetzung der Psalmen „`Die Menschen lügen. Alle´ und andere Psalmen“ (1999) habe Stadler ein Kernstück biblischer Literatur in der Sprache der Gegenwart neu fruchtbar gemacht. Hervorzuheben sind u.a. weitere Werke wie der Roman „Salvatore“ (2008) und das preisgekrönte Hörspiel „Evangelium Pasolini“ sowie das erschienene Werk „Rauschzeit“ mit dem Thema: Was ist Glück? Später weiß man es. 

 

Es folgte ein Gespräch zwischen Arnold Stadler und Prof. Hans-Rüdiger Schwab, in dem das Verhältnis von Religion und Literatur im Mittelpunkt stand. Wie kann man über Glauben sprechen und welche Sprache braucht es dafür? „Literatur ist mehr als Erinnerungen aufschreiben – sie ist Begegnung mit dem Unerhörten“, so die Überzeugung des Schriftstellers. So wollen die Werke von Arnold Stadler durchsichtig sein – für ein Geheimnis, das man nicht herbeireden kann.  

 

 

Ein großes Fest mit „#heilig“ in der Paulskirche 14.06.2019

Rund 600 Schülerinnen und Schüler erwartet die ökumenische Stiftung Bibel und Kultur für Freitag, 14. Juni, (11 Uhr bis 12.30 Uhr) in der Frankfurter Paulskirche zum Abschlussfest des Wettbewerbs „Bibel heute“.

 

Der Wettbewerb in Hessen stand unter dem Motto „#heilig“ und wurde in Kooperation mit den Landeskirchen, Diözesen, dem Kultusministerium, dem Katholischen Bibelwerk und den evangeli-schen Bibelgesellschaften in Hessen veranstaltet. In vier Altersgruppen werden jeweils drei Preise vergeben.


Prominente Mitwirkende des Abschlussfestes sind Dr. Volker Jung, Kirchenpräsident der Evan-gelischen Kirche in Hessen und Nassau, Dr. Johannes zu Eltz, katholischer Stadtdekan von Frankfurt, Ministerialdirigent Jörg Meyer-Scholten, Leiter der Zentralabteilung des Hessischen Kultusministeriums, der Frankfurter Stadtrat Dr. Bernd Heidenreich sowie die Vorsitzende der Stiftung, Annette Schavan. Musikalisch umrahmt der Chor „Lioba Voices“ die Veranstaltung. Dabei handelt es sich um einen Schulchor der Sankt-Lioba-Schule in Bad Nauheim.


Mehr als 2.000 Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene haben sich mit mehr als 210 Beiträgen am Wettbewerb beteiligt. Sie reichten zum Beispiel Videos, Texte, musikalische Beiträge und Spiele ein. Die Bewertung erfolgte in den vier Altersstufen bis 10 Jahre, 11 bis 14 Jahre, 15 bis 18 Jahre und über 18 Jahre. Als Preise werden Zuschüsse für Klassenkassen und Studienafhrten vergeben. Das Frankfurter Bibelhaus Erlebnis Museum präsentiert vom 14. August bis 22. Dezember eine Ausstellung mit den Gewinnerbeiträgen und einigen weiteren ausgewählten Einsendungen. Gezeigt werden kreative und überraschende Zugänge zum Heiligen in der Bibel.
Der Hashtag „#“ ist bekannt als Zeichen aus den sozialen Netzwerken. In der Kombination mit „heilig“ drückt er aus, dass der Alltag, die digitale Welt und das Heilige, nicht gegensätzlich oder fremd zueinanderstehen müssen. Es ging im Wettbewerb um Fragen wie: „Was bedeutet es, dass etwas heilig ist und zu Gott gehört? Und was hat das mit uns und unserem Leben zu tun? Ist das Heilige der Bibel uns auch heilig?“ Dazu stellten die Veranstalter zur Inspiration biblische Texte zusammen, die die Heiligkeit Gottes aufzeigen.


Die ökumenische Stiftung Bibel und Kultur hat sich zum Ziel gesetzt, die kulturelle Bedeutung der Bibel zu reflektieren und den Dialog darüber zu fördern. Sie wurde 1987 ins Leben gerufen und arbeitet schwerpunktmäßig in zwei Bereichen: Die Auszeichnung von Persönlichkeiten, die in ihrem Schaffen sich dem produktiven Verhältnis von zeitgenössischer Kultur und der Bibel widmen. Daneben schreibt sie regelmäßig den Schüler- und Jugendwettbewerb „Bibel heute“ jeweils in einem anderen Bundesland aus in Kooperation mit Kultusministerien und den Kir-chen. Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene setzen sich in kreativen Arbeiten und Aktionen mit biblischen Inhalten auseinander.

Vulgata - Ausstellung in Mainz bis 07.07.2019

Im Rahmen des Aschermittwochs der Künstler in der Akademie des Bistums Mainz eröffneten Bischof Kohlgraf und Botschafterin a. D. Annette Schavan am 6. März 2019 um 15 Uhr die Sonderausstellung des Bischöflichen Dom- und Diözesanmuseums, die in Kooperation mit der Stiftung Bibel und Kultur und dem Kultum Graz entstanden ist.

 

Befassen sich zeitgenössische Künstlerinnen und Künstler im „Betriebssystem Kunst“ auch heute mit der Bibel? Die ökumenische „Stiftung Bibel und Kultur“ hat zu dieser Frage aus Anlass ihres

30. Gründungsjahres diese Ausstellung mit mehr als 30 Künstlerinnen und Künstlern initiiert, die im Dommuseum in Mainz vom 6. März bis 7. Juli 2019 zu sehen ist. Johannes Rauchenberger (Graz) hat die Schau kuratiert.

 

Die Bibel galt über Jahrhunderte als die zentrale Inspirationsquelle in der abendländischen Kunst. Diese Vorrangstellung hat sie in der Moderne zwar weitgehend eingebüßt, doch verschwundenist sie weder in der modernen noch in der gegenwärtigen Kunst. Die Schau zeigt eine Auseinandersetzung mit einem für die Gegenwartskunst inspirierenden Buch, die in sieben Bereiche gegliedert ist: Von „Glauben und Wissen“, „Schöpfung, Schrift und Gottesnamen“,
„Fundamentalismus und Politik“, bis hin zum „Nachdenken über die zentrale Message“ und
dem „Jetztrausch in der Bilderzählung“ reichen die Themenfelder. Zahlreiche Werke reagieren
zudem auf die herausragende Sammlung des Mittelalters und der frühen Neuzeit im Dommuseum
Mainz.

 

Flyer zur Ausstellung
190214_Aussetllungsflyer_Vulgata.pdf
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Grußwort von Annette Schavan zur Vulgata Ausstellung
Vulgata Grußwort Annette Schavan.pdf
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Stiftungspreis für den Komponisten Wolfgang Rihm

Stuttgart. 10. November 2018

 

Der Komponist, Musikwissenschaftler und Essayist Professor Dr. h.c. Wolfgang Rihm erhält den Stiftungspreis 2018 der ökumenischen Stiftung Bibel und Kultur. Der Preis wird in einem Konzert mit Festakt am Donnerstag, 15. November, 20 Uhr an der Hochschule für Musik Karlsruhe im Velte-Saal des Schlosses Gottesaue überreicht. Die Laudatio hält Professor Dr. Ulrich Konrad, Dozent für Musik der europäischen Neuzeit und Mitglied des Beirates der Stiftung. Den mit 10.000 Euro dotierten Preis übergibt die Vorsitzende der Stiftung, Bundesministerin a.D. Annette Schavan.

 

Die Preisverleihung der Stiftung Bibel und Kultur erfolgt innerhalb der Reihe „Neue Musik im Schloss“ in einem Preisträgerkonzert zum Wettbewerb des Kulturfonds Baden 2018, der die beste Interpretation der Werke von Wolfgang Rihm ausgezeichnet hat. Es musizieren Studierende der Hochschule für Musik Karlsruhe.

 

In der Begründung zur Preisverleihung heißt es: "In Kompositionen unterschiedlichsten Zu­schnitts thematisiert Wolfgang Rihm immer wieder die religiöse und geistliche Dimension des Menschen und reflektiert dabei auch biblische Gehalte.“ Als umfassend humanistisch gebildeter Musiker überführe er den Strom seiner Gedanken zuallererst in Musik und wisse auf unnach­ahmliche Weise, deren Unaussprechliches im Sagen und Schreiben ahnbar zu machen. „Wolfgang Rihm ist Schreibmusiker und Musikschreiber“, so die Stiftung. „In der Synthese dieser beiden Daseinsformen ist er der charakteristische Kopf unserer Zeit."

 

Wolfgang Rihm begann bereits mit elf Jahren zu komponieren. Mit dem Abitur legte er zugleich nach einem Kompositionsstudium bei Eugen Werner Velte sein Examen an der Staatlichen Hochschule für Musik in Karlsruhe ab. Es folgten Studien in Köln und Freiburg. 1985 wurde Rihm als Nachfolger seines Lehrers Velte Professor für Komposition an der Karlsruher Musik­hochschule. Das Werkeverzeichnis des 66-jährigen Künstlers umfasst rund 500 Kompositionen aus nahezu allen Gattungen der Vokal- und Instrumentalmusik. Rihm wurde vielfach ausge­zeichnet, unter anderem mit dem „Ordre des Arts et des Lettres“ (2001), dem Großen Bundes­verdienstkreuz mit Stern (2014) und dem Preis der Europäischen Kirchenmusik (2017).

 

Die ökumenische Stiftung Bibel und Kultur hat sich zum Ziel gesetzt, die kulturelle Bedeutung der Bibel zu reflektieren und den Dialog darüber zu fördern. Sie wurde 1987 ins Leben gerufen und arbeitet schwerpunktmäßig in zwei Bereichen: Die Auszeichnung von Persönlichkeiten, die in ihrem Schaffen sich dem produktiven Verhältnis von zeitgenössischer Kultur und der Bibel widmen. Daneben schreibt sie regelmäßig den Schüler- und Jugendwettbewerb „Bibel heute“ jeweils in einem anderen Bundesland aus in Kooperation mit Kultusministerium und den Kir­chen. Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene setzen sich in kreativen Arbeiten und Aktio­nen mit biblischen Inhalten auseinander.

 

Laudatio zum Nachlesen
Rihm_Laudatio DF.pdf
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Medienecho zur Preisverleihung

Interview mit Rafik Schami

Radio Vatikan hat ein spannendes und einfühlsames Interview mit Rafik Schai durchgeführt.  Den Text zum Nachlesen finden Sie im anhängenden pdf.  Das Interview im Original finden Sie zum Nachhören und Nachlesen bei Radio Vatikan unter dem unten stehenden Link. 

2017_07_Interview_SchamiRafik.pdf
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Veranstaltungen zum 80. Geburtstag von Elazar Benyoëtz

Am 24. März 1937 wurde Elazar Benyoëtz als Paul Koppel in Wiener Neustadt geboren. Zwei Jahre später flohen seine Eltern mit ihm nach Palästina. Dort wächst er in der hebräischen Sprache auf, legt ein Rabbinerexamen ab und schreibt erste hebräische Gedichte.

 

1964 kommt er nach Berlin und legt den Grundstein für die Bibliographia Judaica, eine Aufstellung der gesamten deutschsprachigen jüdischen Literatur seit dem 18. Jahrhundert. Während seiner vier Jahre in Berlin wird ihm die deutsche Sprache zur Sprache seiner

künftigen Dichtung. Seit den 1970er Jahren erscheint eine Vielzahl von Büchern, in denen er Aphorismen, kurze Prosatexte und Zitate kunstvoll zusammenfügt.

 

Vielen gilt er als der bedeutendste lebende Aphoristiker deutscher Sprache. Sein vielfach ausgezeichnetes Werk versteht Elazar Benyoëtz als Dichtung für die Toten, für die von den Nationalsozialisten ermordeten Juden. Er lotet mit seinen Aphorismen die deutsche Sprache aus, ringt ihr Bedeutung und Vieldeutigkeit ab. Immer wieder führt sein Werk zu jenem Treffpunkt am Scheideweg, an dem sich jüdischer und christlicher Glaube ebenso trennen
wie verbinden.


Zu seinem 80. Geburtstag finden zwei aufeinander bezogene Veranstaltungen in Berlin statt – in der Stadt, in der Elazar Benyoëtz für Jahre lebte.

 

Festveranstaltung Montag, 15. Mai 2017, 18:00 Uhr, Mendelssohn-Remise Jägerstraße 51, 10117 Berlin.

 

Öffentliches Symposium, Dienstag, 16. Mai 2017, 10:00 – 18:00 Uhr, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften, Konferenzraum 2, Jägerstraße 22, 10117 Berlin.

 

Weitere Details finden Sie im hier hinterlegten pdf.

 

 

 

Info Benyoetz Berlin 2017
Benyoetz Berlin 2017.pdf
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VULGATA. 77 Zugriffe auf die Bibel

Am Aschermittwoch, den 1. März 2017 (20 Uhr) wird die Ausstellung "VULGATA. 77 Zugriffe auf die Bibel" durch Superintendent Hermann Miklas (ev. Kirche A.B.) und Bischof Wilhelm Krautwaschl (r.k.) eröffnet.

 

Die Schau ist der Beitrag des KULTUMs Graz zum 500. Jahrestag der Reformation und befragt mit über 100 Werken von 33 Künstlerinnen und Künstlern die Bibel in unterschiedlichsten Zugängen - von "Schöpfung und Chaos" über das "Fremde an der Bibel", dem "Hohenlied der Liebe", bis hin zu "Fundamentalismus und Gewalt" und "die Bibel als Bilderzählung" (s.u.).

 
Diese Ausstellung wurde von Dr. Johannes Rauchenberger, Mitglied des Beirats der Stiftung Bibel und Kultur, initiiert und kuratiert. 

 

Unsere Wissensgesellschaft häuft immer mehr Wissen an, kennt die neuesten Apps und Anwendungen auf Tablets und Smartphones. Das Grundwissen um die eigenen kulturellen Wurzeln wird dagegen immer weniger. Die Stiftung Bibel und Kultur un ddie in Ihr handelnden Personen möchten dieser religiösen Sprachlosigkeit begegnen. Wir wollen dazu beitragen, dass die Gesellschaft weiß, was sie kulturell trägt und was ihre jüdisch-christlichen Wurzeln sind. Nur wer die eigene Religion kennt, der kann in einer multireligiösen Gesellschaft mit anderen Religionen in den Dialog treten. Die Bibel bildet unser Herz und Verstehen. Mit unserer Tätigkeit tragen wir dazu bei, dass die Bibel ein Baustein zum Verständnis der Gesellschaft bleibt und, dass Menschen das Christentum immer wieder neu buchstabieren. So lernen sie zu wissen, was unsere Kultur trägt.

Bilder der Eröffnungsfeier

Luther leicht gemacht, eine Empfehlung zum Reformationsjahr

Im Reformationsjahr 2017 gibt einen wahren Tsunami an Veröffentlichungen zur Reformation und ihren Folgen. Wer aber diese Herausforderung annimmt, der kann viele herausragende und lesenswerte Bücher finden. Solche, die das Fachpublikum ansprechen, solche, die einzelne Aspekte der Reformationsgeschichte herausgreifen und Bücher, die einen allgemeinen Überblick zu Luther und seine Zeit geben. Zu letzteren gehört  "Der rebellische Mönch, die entlaufene Nonne und der größte Bestseller seiner Zeit" von Petra Gerster und Christian Nürnberger. Nürnberger ist ein kritischer Sympatisant des Christentums, der sich mit seinem Buch "Die Bibel. Was man wirklich wissen muss" schon mal einem ähnlichen Thema zugewendet hat. Und Petra Gerster macht sich in TV Dokumentationen immer wieder auf die Suche nach den christlichen Wurzeln des Abendlandes. Erst kürzlich in einem Film zu Luther.

 

In ihrem gemeinsamen Buch gelingt es den Autoren eine journalistische Tugend umzusetzen: komplexe Sachverhalte leicht verständlich zu machen, wobei Klarheit nicht auf Kosten von Differenziertheit geht. Luther leicht gemacht, das schafft das Bauch auf souveräne Weise. Es werden die entscheidenden Stationen und Erkenntnisse aufgerufen und eine Welt beschrieben, die dem Leser eigentlich sehr fremd ist und gerade deshalb einer behutsamen Vermittlung bedarf. Nach der Lektüre des Buches schaut der Leser auf Luthers Zeit und versteht, wie tief sie ihn geprägt hat und wie weit sie gleichzeitig entfernt ist.  

Was nicht zündet, leuchtet nicht ein 

 Ein Büchlein vom Menschen und seiner Ausgesprochenheit herausgegeben und mit einem Nachwort versehen von Andreas Steffens

 

Dokument einer Freundschaft - Essenz eines Lebenswerkes

 

Dieses Jahr wird der hebräische Dichter Elazar Benyoetz achtzig Jahre alt. Das biblische Alter in Sicht, hat er begonnen, die Essenz seines Werkes in deutscher Sprache in einer Reihe von Schriften zu versammeln. Als Aphoristiker berühmt, ist die philosophische Dimension seines Lebenswerkes weniger bekannt. Sie stand im Zentrum der Freundschaft, die ihn seit ihrer ersten Begegnung im München der 60er Jahre mit dem Philosophen Ulrich Sonne mann (1912-1993) verband.

 

In der Reihe „Die Besonderen Hefte“ erscheint das „Büchlein vom Menschen“, das Benyoetz dem Freund zu dessen achtzigstem Geburtstag widmete, in seiner endgültigen Form, überarbeitet und umfangreich ergänzt durch alle Nachträge, die seitdem entstanden. Es bezeugt nicht nur ein lebenslanges Gespräch zweier bedeutender Autoren; es ist vor allem ein Dokument zweier in der deutschen Geistesgeschichte äußerst seltener Denkformen, und ihrer gegenseitigen Durchdringung: einer literarischen Philosophie und einer philosophierenden Dichtung. Dazu gibt es eine umfassende Einführung in die Lebensthemen Elazar Benyoetz'.

 

In seinem Nachwort stellt der Herausgeber Andreas Steffens, selbst Grenzgänger zwischen Philosophie und Literatur, und produktiver „Erbe“ der Sonnemann‘schen »Menschenwissenschaft«, die wechselseitige Beziehung zwischen Benyoetz' Dichten und Sonnemanns Denken dar. Dabei tritt eine apokryphe literarische Gattung hervor, die Anthropoesie: eine Dichtung, in der die Auskunft über das Menschsein, die alle Literatur enthält, zum Thema einer erfahrungsgesättigten Gedanken-Dichtung wird.

 

Die Besonderen Hefte, Heftbroschur mit Schutzumschlag, 120 Seiten, 2016, handgeheftet, EUR 10.50

ISBN 978-3-943940-23-7

 

Viele Versager und ein paar Helden - Journalisten werfen einen Blick auf die Menschen der Bibel

22.06.2016. Eine Rezension von Marcus Mockler, München (epd). Wer eine Entwicklung von Anfang an beschreiben will, fängt laut einer Redewendung bei "Adam und Eva" an. Das sind die ersten in der Bibel erwähnten Menschen, und sie haben ein Problem in die Welt gebracht: die Sünde. Weil sie gegen die klare Anweisung Gottes verstießen, im Garten Eden nicht die Früchte vom "Baum der Erkenntnis" zu essen, wurden sie aus dem Paradies verstoßen. Seitdem hat die Menschheit mit Mühe, Schmerzen und Tod zu kämpfen - das menschliche Drama, festgemacht am ersten Paar.

Das neue Buch "Personen der Bibel" beginnt nicht bei Adam und Eva, sondern beim Stammvater von Juden, Christen und Muslimen: Abraham. Das liegt an der alphabetischen Reihenfolge innerhalb der einzelnen Abschnitte. Zusammengefasst sind 66 Menschen der Bibel in den Rubriken Abenteurer und Gründer, Propheten und Richter, Könige und Despoten, Jesus-Erzähler, Bekenner und Begleiter sowie Väter, Mütter, Söhne, Töchter.

Es sind schon sonderbare Heilige, über die das "Buch der Bücher" schreibt. Das betont auch der bayerische Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm in seinem Vorwort als Herausgeber. "Zum Teil waren es Personen, die sich eines Kapitalverbrechens schuldig gemacht haben: Moses, der einen Aufseher erschlug; David, der den Ehemann Batsebas umbringen ließ." Sie seien nicht durch ihre menschliche Größe zu Vorbildern geworden, sondern weil Gott in ihrem Leben gewirkt habe.

Helden und Heldinnen sind dennoch dabei. Judit etwa, der es durch einen wirkungsvollen Trick mit den Waffen einer Frau gelang, einen feindlichen Feldherrn zu beseitigen. Oder Daniel, den sein unerschütterlicher Glaube an den Gott Israels auch in einer Grube voll hungriger Löwen überleben ließ. Oder der Diakon Stephanus, der als erster christlicher Märtyrer in die Geschichte einging.

Doch auch der wankelmütige Petrus, der bei drohender Gefahr seine Freundschaft mit Jesus Christus abstritt, hat ein eigenes Kapitel bekommen. Ebenso Abrahams Frau Sara, die mit über 90 Jahren noch schwanger wurde, obwohl sie verständlicherweise nicht daran geglaubt hatte. Helmut Frank, Chefredakteur des Sonntagsblatts in München, kommentiert die biblischen Geschichten mit Zeilen eines unbekannten Verfassers: "Gott ruft nicht die Qualifizierten. Er qualifiziert die Berufenen."

Geschrieben sind die Porträts von Journalisten. Das hat den Charme, das auf fachtheologische Sprache verzichtet wird und biblische Begriffe wie Sünde, Taufe oder Handauflegung eigens erklärt werden. Zu jeder Person gibt es ergänzende Informationen wie Bibelstellen, Angaben zur Wirkungsgeschichte und Zitate. Fragen am Ende jedes Kapitels regen zur persönlichen Auseinandersetzung mit den dargestellten Menschen an.

Annette Schavan spricht auf dem Katholikentag in Leipzig 

Die Vorsitzende des Kuratoriums Bibel und Kultur, Botschafterin Annette Schavan gab am Freitag, den 27. Mai einen Biblischen Impuls zum Leitthema: „Seht, da ist der Mensch“ in der Nikolaikirche. Dabei erinnerte sie auch an die besondere Rolle der Nikolaikirche, ihres Pfarrers Christian Führer und der Gemeinde bei der friedlichen Revolution hin zur deutschen Einheit. In der pdf Datei finden Interessierte Besucher unserer Internetseite das Redemanuskript. 

Schavan Billischer Impuls
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Ein großes Fest in Essen: Abschluss des Bibelwettbewerbs „Selfie von Gott“

08. April 2016, Stuttgart/Essen. Rund 1000 Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene nahmen an der Ab­schlussveranstaltung des Schüler- und Jugendwettbewerbs der ökumenischen Stiftung Bibel und Kultur teil. Das Motto des Wettbewerbs lautete „Selfie von Gott“. Das Abschlussfest mit den Preisverleihungen fand am Freitag  in der „Lichtburg“ in Essen statt. Der Bibelwettbewerb unter der Schirmherrschaft von  Ministerpräsidentin Hannelore Kraft wurde in Kooperation mit dem Schulministerium, den evangelischen Landeskirchen und katholischen (Erz)Bistümern sowie den Bibelgesellschaften in Nordrhein-Westfalen veranstaltet. Rund 10.000 Kinder und Jugend­liche beteiligten sich mit 1.200 Beiträgen.

 

In den Beiträgen setzten sich die Schülerinnen und Schüler mit Bildern von Gott aus der Bibel auseinander. So z.B. in der Bildmontage des Geschwister-Scholl-Gymnasiums in Stadtlohn. Seite für Seite wird aufgeschlagen, mit eigenen Illustrationen und Videokommentaren der Jugendlichen zu Bibelstellen. Oder im Rap „Selfie von Gott“ des Europagymnasiums aus Kerpen, in dem es heißt: „Der da am Kreuz hängt – er ist das Selfie von Gott.“

 

Die Preise überreichten NRW-Schulministerin Sylvia Löhrmann, Weihbischof Wilhelm Zimmermann vom Bistum Essen, Oberkirchenrat Klaus Eberl von der Evangelischen Kirche im Rheinland sowie die Vorsitzende der Stiftung und Botschafterin der Bundesrepublik Deutsch­land beim Heiligen Stuhl, Annette Schavan. „Arbeit, Freude und Kreativität zeigt dieser Schü­lerwettbewerb eindrucksvoll“, so Frau Schavan. Schulministerin Löhrmann sagte zu den rund tausend Gästen: „Dass sich so viele Menschen mit existentiellen Fragen auseinandersetzen, darauf können wir stolz sein!“

 

Für die Teilnahme am Wettbewerb haben die Veranstalter auf der Website www.selfievongott.de geworben. Um allen Schulformen eine Beteiligung zu ermöglichen, wurden dort das Motto und die Wettbewerbsbedingungen auch in Leichter Sprache erläutert. Eine Jury begutachtete die Arbeiten und wählte in vier Altersgruppen jeweils drei Preisträger aus. Kriterien waren unter anderem die Intensität der Auseinandersetzung mit den biblischen Inhalten, das Einbeziehen heutiger Erfahrungen und die kreative Umsetzung. Zu den einge­reichten Beiträgen gehörten Bilder, Collagen, Fotobücher, Videoclips, Skulpturen, Spiele und Lieder. Alle Teilnehmenden erhielten eine Urkunde.

 

Die Stiftung Bibel und Kultur wurde 1987 gegründet, vergibt einen Stiftungspreis, einen För­derpreis, spricht Ehrungen aus und veranstaltet seit 1993 die Schülerwettbewerbe „Bibel heute“ in wechselnden Bundesländern. Nach Ansicht der Stiftung sind verlässliche Werte für ein Zu­sammenleben unverzichtbar. Die Bibel hat durch die Jahrhunderte hindurch die Fundamente gelegt für Demokratie, Menschenwürde und den Schutz der Schwachen. Für jede Generation lohnt sich die Beschäftigung mit der Bibel neu, da sie Orientierung gibt und den großen Reich­tum an Erfahrungen des Menschen mit Gott entfaltet. Die Bibel hilft, die Grundlagen unserer Kultur zu verstehen.

reliqte, reloaded: Zum Erbe christlicher Bildwelten heute  

Sie war die größte, wohl auch subtilste - und nach den Kriterien heutiger Erfolgsbemessung (wie BesucherInnenzahlen und medialer Rezeption) also auch erfolgreichste Ausstellung in der Geschichte des Kulturzentrums bei den Minoriten. Erfreulich: Die Ausstellung fand Resonanz weit über Graz hinaus, sie wurde/bzw. wird in Linz, Berlin, Bonn und Freiburg mit Vorträgen vorgestellt, (erst vorigen Freitag am Kunsthistorischen Seminar der Uni Bonn bei Prof. Ann-Marie Bonnet, wo über die Düsseldorfer Ausstellung "The Problem of God" und über "reliqte, reloaded" ein ganzes Semester lang ein Seminar abgehalten wurde (!) ... Sie wurde vermittelt von klein bis groß in beinah unzähligen Führungen für Schulklassen und Studierendengruppen. Zufriedenheit also... Rund 30 der hier gezeigten Werke gehen weiter in die Ausstellung der Kunsthalle Kaufbeuren, wo am 4. März  mit "Luther reicht nicht! Künstlerische Impulse zur ständigen Reform" ein weiterer Themenbogen geöffnet wird. Viele Themenführungen gingen der Frage nach, was christliche Bildwelten heutiger Kultur aufgegeben haben - in den Tischen, den Madonnen, den Kreuzen, den Figuren, im Angesicht - morgen Samstag, 11.15 Uhr schließen wir mit dem "Erbe der Gotteskritik" diesen Bogen der Führungen ab. Gast ist der Wiener Fundamentaltheologe UProf. DDr. Kurt Appel, der mit mir vor den Bildern den genannten Aspekt in einer Dialogführung besprechen wird. "Gottes Bildgeschichte ist um 1800 zu Ende, konstatierte der Kunsthistoriker W. Schöne.Friedrich Nietzsche verkündete wenige Jahrzehnte später dann Gottes Tod „am hellen Vormittage“.Wie recht sie nur hatten! Oder nicht? Dirk Pilz hat dazu (und in der Rezension von "Gott hat kein Museum" in der Frankfurter Rundschau und in der Berliner Zeitung wunderbar Entgegnendes geschrieben: "Nichts geht verloren, nichts ist abgelaufen."

Was freilich nicht zu bestreiten ist: Das Verhältnis von Kunst und Religion ist seit diesen Diagnosen doch in den Fundamenten erschüttert. 

Zimmer frei im Paradies - eine Literaturempfehlung 

Unter der Rubrik "Lesenswertes" weisen wir auf unserer WebPage in unregelmäßigen Intervallen auf Texte hin, die uns besonders gefallen oder die uns angesprochen haben.  Heute ist es das Buch "Zimmer frei im Paradies" von Susanne Niemeyer.  Das Paradies beginnt vielleicht hinterm nächsten Gartenzaun - wer weiß das schon. Jedenfalls liebt Eva Adam, Jakob macht die erste Million, David verrät seine Ideale und Martha kündigt ihren Job. Das sind nur einige der Personen, die einem in dieser originellen Adaption der Geschichten aus Altem und Neuem Testament begegnen: Susanne Niemeyer erzählt die alten Geschichten als spielten sie heute, direkt nebenan: Der unerfüllte Kinderwunsch Sarahs, das Drama um Kain und Abel oder die Sehnsucht des reichen Jünglings rücken einem nahe. Denn die Bibel erzählt Alltagsgeschichten über Liebe und Krankheit, Heimat und Tod, Freude und Lachen - dem Herzen ganz nah. Einen Engel gibt es auch, der die Menschen berührt - und Gott ist überall dazwischen. Biblische Geschichten für Erwachsene zum Vorlesen und selber lesen.  

Überwältigende Resonanz auf den Bibelwettbewerb "Selfie von Gott"

Das neue Jahr wird für die Stiftung Bibel und Kultur arbeitsreich beginnen. Der Countdown zum Bibelwettbewerb „Selfie von Gott“ ist am Samstag, 12.12.2015 auf Null gesprungen und wir sind überwältigt von der großen Resonanz und dem Interesse am Thema. Das Bild links zeigt nur einen Ausschnitt, aber rund 1.000 Wettbewerbsbeiträge stapeln sich im Bibelzentrum in Wuppertal. Jetzt gilt es, die Beiträge auszupacken, mit der Registrierliste zu vergleichen und für die Jurysitzung im Januar bereit zu legen. Alle Beteiligten erhalten kommendes Jahr für ihren Beitrag eine Urkunde. Der festliche Abschluss mit Preisverleihung findet am 8. April in Essen statt. Wir freuen uns sehr und danken allen Teilnehmern!  

Ehrendoktorwürde für Preisträger der Stiftung Bibel und Kultur

 

Patrick Roth, Preisträger der Stiftung Bibel und Kultur 1997, hat den Ehrendoktor der Fakultät für Katholische Theologie an der Universität Luzern erhalten „für sein herausragendes literarisches Schaffen“, in welchem er „die großartigen biblischen Stoffe des Alten und Neuen Testaments sowie der außerbiblischen Schriften damaliger Zeit auf neue und ergreifende Weise fortschrieb“, so die Mitteilung der Universität vom 5. November 2015. Der 62-jährige Schriftsteller aus Freiburg/Breisgau hat unter anderem eine Christus-Trilogie unter dem Titel „Resurrection“ verfasst. 

Die Bild am Sonntag stellt die wahren Bestseller vor.  Die Bibel führt die Liste an

Die Bild am Sonntag über Dr.Christoph Rösel, Mitglied des Vorstands der Stiftung Bibel und Kultur:

 

Sein Wort in Gottes Ohr! Die Bibel ist das Buch der Bücher, ein absoluter Weltbestseller.

Aber auch das Wort Gottes braucht ab und an etwas weltliche Unterstützung. Im Falle der Luther-Bibel kommt die auch von Dr. Christoph Rösel (51) und der Deutschen Bibelgesellschaft.

 

Gemeinsam mit einem Team hat der Verleger die letzte Fassung von 1984 selbst mit überarbeitet. Während Luther seinerzeit 13 Jahre an seiner Übersetzung tüftelte, brauchte das 70-köpfige Team „nur“ fünf Jahre für die Erneuerung der 1600 Seiten – und das mit Hilfe von Computern.

 

„Wir haben überprüft, ob der Text mit den hebräischen und griechischen Quellen übereinstimmt und ihn an unverständlichen Stellen etwas modernisiert.“ So musste das Wort Wehmutter zugunsten der Hebamme weichen, aus dem heute missverständlichen Erbgut wurde Erbteil.

 

„Manche Wörter haben ihre Bedeutung seit 1984 schlicht verändert“, erklärt Rösel, der mit seinen Bibeln jährlich rund 1,5 Millionen Menschen erreicht. Im Oktober 2016 erscheint die neue Ausgabe.

 

Bild am Sonntag vom 11.10.2015

Pressemitteilung zum Bibelwettbewerb: Selfie von Gott

Stuttgart. Die ökumenische Stiftung Bibel und Kultur veranstaltet in Nordrhein-Westfalen im Schuljahr 2015/16 einen Bibelwettbewerb unter dem Motto „Selfie von Gott“. Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene sind eingeladen, nach Bildern von Gott in der Bibel zu suchen und kreative Beiträge dazu zu gestalten. Die besten Beiträge werden bei einem Abschlussfest am Freitag, 8. April 2016, in Essen prämiert. Beteiligte am Wettbewerb sind neben der Stiftung das Ministerium für Schule und Weiterbildung, die evangelischen Landeskirchen und katholischen Bistümer, der Bund der Katholischen Jugend sowie die Bibelgesellschaften in NRW. Schirmherrin des Wettbewerbs ist Ministerpräsidentin Hannelore Kraft.

 

„In der Bibel wird Gott sichtbar – nicht als Foto, sondern in Bildern, in denen Menschen mit Worten beschreiben, wie er für sie sichtbar wurde“, erläutert die Stiftung zum Motto des Bibelwettbewerbs. In den Beiträgen der Schülerinnen und Schüler zum Thema „Selfie von Gott“ sollen entweder biblische Personen, Geschichten oder Verse einbezogen sein.

 

Klassen, Gruppen oder Einzelpersonen können ihre Beiträge bis zum 12. Dezember dieses Jahres einreichen. Die Form und Gestaltung können die Teilnehmenden frei wählen. Bei den Beiträgen sind zum Beispiel Geschichten, Plakate, Filmclips, Lieder oder Spiele möglich. Die Beiträge werden dann von einer Jury in vier Altersstufen bewertet: bis 10 Jahre, 11 bis 14 Jahre, 15 bis 18 Jahre und über 18 Jahre. Die jeweils drei besten Beiträge in einer Altersgruppe erhalten einen Preis. Als Preise werden Geldbeträge zum Beispiel für Klassenfahrten und Studienreisen vergeben.
Detaillierte Informationen, Tipps und nützliche Links zum Wettbewerb gibt es auf der Website www.selfievongott.de. Dort ist es auch möglich, sich für die Teilnahme zu registrieren. Rückfragen können per Mail an info@selfievongott.de gerichtet werden. Die fertigen Beiträge werden an das Evangelische Bibelwerk im Rheinland, Stichwort „Bibelwettbewerb“, Rudolfstraße 135 in 42285 Wuppertal geschickt.

 

Die Stiftung Bibel und Kultur wurde 1987 gegründet. Vorsitzende ist die Botschafterin der Bundesrepublik Deutschland im Vatikan, Annette Schavan. Die Stiftung vergibt einen Stiftungspreis, einen Förderpreis, spricht Ehrungen aus und veranstaltet seit 1993 die Schülerwettbewerbe „Bibel heute“ in wechselnden Bundesländern.

 

Nach Ansicht der Stiftung sind verlässliche Werte für ein Zusammenleben unverzichtbar. Die Bibel habe durch die Jahrhunderte hindurch die Fundamente gelegt für Demokratie, Menschenwürde und den Schutz der Schwachen. Für jede Generation lohne sich die Beschäftigung mit der Bibel neu, da sie Orientierung gibt und den großen Reichtum an Erfahrungen des Menschen mit Gott entfaltet. Die Bibel helfe außerdem, die Grundlagen der Kultur zu verstehen.

Trauer um Professor Dr. Eduard Lohse

Die Stiftung Bibel und Kultur trauert um ihr Gründungsmitglied Professor Dr. Eduard Lohse. Er starb im Alter von 91 Jahren am 23. Juni 2015 in Göttingen. Eduard Lohse war unter anderem Bischof der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers, EKD-Ratsvorsitzender, Generalsekretär der Deutschen Bibelgesellschaft und Präsident des Weltverbandes der Bibelgesellschaften. In der Gründungsphase der Stiftung Bibel und Kultur 1987 hatte er entscheidenden Anteil daran, Persönlichkeiten aus Kirche, Kultur, Wirtschaft und Wissenschaft für das Anliegen der Stiftung zu gewinnen. Er blieb der Stiftung bis zu seinen letzten Tagen leidenschaftlich verbunden. Der Wechselwirkung von Kultur und biblischem Wort, der Sprache der Schrift und der Vielfalt des Ausdrucks galt es für ihn immer wieder nachzuspüren – auch zu Verständnis und Sinndeutung unserer Zeit. Er unterstützte die Verleihung des Stiftungspreises der Stiftung Bibel und Kultur 1998 an Kammersänger Peter Schreier maßgeblich. Neben seiner künstlerischen Arbeit hob er besonders in Zeiten der Teilung Deutschlands dessen Treue zur ostdeutschen Heimat und die bewusste Zugehörigkeit zur evangelischen Kirche hervor. Dadurch habe er vielen Menschen, die unter den damaligen Verhältnissen litten, Mut gemacht und beispielhaft gezeigt, wie Bibel und Kultur in einem festen Zusammenhalt miteinander stehen, den es zu pflegen gelte. Die Stiftung Bibel und Kultur verliert mit Eduard Lohse einen treuen Wegbegleiter, für den die Übersetzung der biblischen Botschaft in die Zeit Herzenssache war.

Unser Mitgefühl gilt seiner Familie.

Foto: dbg

Stiftungspreis 2015 für den Schriftsteller Rafik Schami

„Die Liebe aber ist kein ängstlicher Vogel“

 

Im Rahmen des Deutschen Evangelischen Kirchentags 2015 in Stuttgart verleiht die Stiftung Bibel und Kultur den Stiftungspreis 2015 an den Schriftsteller Rafik Schami.

 

Die Preisverleihung erfolgt am Donnerstag 4. Juni, 19-21 Uhr im Zentrum Bibel im Hospitalhof.

 

Laudatio                Michael Köhlmeier, Schriftsteller

Preisverleihung      Annette Schavan, Deutsche Botschafterin beim Heiligen Stuhl

Lesung                 Rafik Schami, Schriftsteller

Gespräch              Prof. Dr. Hans-Rüdiger Schwab mit dem Preisträger

 

Moderation: Michael Sahr, ZDF, Mainz
Musik: Entzücklika, Obermarchtal

Veranstaltungsort: Büchsenstr. 33, 70174 Stuttgart / Paul-Lechler-Saal,

Kirchentags-Stadtplan: 384 | M29

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